in

Balkonkraftwerk: Standort, Ausrichtung & Tipps

Balkonkraftwerke sind eine einfache Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen und dabei Kosten zu sparen. Foto: © Jullia / stock adobe

Auch im Jahr 2025 warten die Energielieferanten wieder mit schlechten Nachrichten auf – der Strom wird wieder einmal teurer! Wie schön wäre es da, zumindest einen Teil der benötigten Energie selbst produzieren zu können, ohne Abhängigkeit vom Energieversorger.

Zudem gewinnen erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung. Auch hier wünschen sich viele Verbraucher, ihren Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung beitragen zu können.

Die gute Nachricht: All das geht mit einem Balkonkraftwerk! Die kleinen Stromerzeuger sind eine einfache Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen und dabei Kosten zu sparen. Solche Mini-Solaranlagen für den Balkon oder die Terrasse lassen sich unkompliziert installieren und tragen – zumindest einen kleinen Teil – zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung bei.

Doch um das Beste aus einer solchen Anlage herauszuholen, ist eine durchdachte Planung sehr wichtig. In diesem Ratgeber geben wir Tipps und gehen auf die Themen Standortwahl, Ausrichtung etc. etwas näher ein.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk besteht aus einem oder mehreren Photovoltaik-Modulen, die über einen Wechselrichter direkt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden werden. Die erzeugte Solarenergie kann dann im Haushalt verbraucht werden und reduziert so die Abhängigkeit vom Netzstrom. Generell sind Balkonkraftwerke speziell für den Eigenbedarf konzipiert. Durch die einfache Handhabung und geringe Anschaffungskosten haben sie in kurzer Zeit schon viele Freunde gewonnen.

Wichtig zu wissen: Der Begriff „Balkonkraftwerk“ ist eigentlich irreführend, denn die Module müssen nicht zwingend am Balkon angebracht werden. Auch Terrassen, Garagendächer oder Hauswände eignen sich als Standorte. Wichtig ist nur, dass die Module ausreichend vom Sonnenlicht beschienen werden.

Vorteile eines Balkonkraftwerks

Der größte Vorteil des Balkonkraftwerks liegt in der Ersparnis von Stromkosten. Bereits mit einer kleinen Anlage können Sie den Eigenverbrauch deutlich reduzieren und dadurch Ihre monatlichen Energiekosten senken. Dadurch erhöhen Balkonkraftwerke die Unabhängigkeit von Strompreisschwankungen. Jede Kilowattstunde, die Sie selbst erzeugen, entlastet das Haushaltsbudget! Darüber hinaus leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, dann die Mini-Solaranlage produziert saubere Energie und reduziert den Ausstoß von CO2.

Siehe auch  OSB-Platten: Welche Stärke eignet sich wofür?

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Installation eines Balkonkraftwerks. Es benötigt keinen großen technischen Aufwand oder bauliche Veränderungen. Dank der im Handel erhältlichen Plug-and-Play-Systeme sind die Module in wenigen Schritten angeschlossen und betriebsbereit. Auch Mieter profitieren von dieser Lösung, da sich die Anlage bei einem Umzug problemlos demontieren und am neuen Standort wieder installieren lässt.

Standortwahl: Wo sollte das Balkonkraftwerk installiert werden?

Ausrichtung und Neigungswinkel

Die optimale Ausrichtung eines Balkonkraftwerks ist entscheidend für die erfolgreiche Stromerzeugung. Idealerweise zeigen die Module nach Süden, um über den gesamten Tag hinweg die maximal mögliche Sonnenausbeute zu erzielen. Aber auch die Ausrichtung nach Südosten oder Südwesten liefert noch gute Ergebnisse. Vermeiden Sie jedoch Standorte, die durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse beschattet werden, da dieser Schattenwurf die Stromproduktion erheblich mindern kann.

Der Neigungswinkel der Module spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Winkel von etwa 30 bis 40 Grad ist optimal, da er das Sonnenlicht perfekt einfängt und gleichzeitig Verschmutzungen durch Regenwasser abgespült werden können. Falls die Gegebenheiten eine solche Neigung nicht zulassen, sorgt eine spezielle Halterung dafür, die Module in die richtige Position zu bringen.

Befestigungsmöglichkeiten

Je nach Standort bieten sich unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten an. Der Klassiker ist hier das Balkongeländer, an dem die Module mit speziellen Halterungen fixiert werden können. Wenn Sie die Module auf einer Terrasse oder einem Flachdach aufstellen, eignen sich zur Montage sogenannte Aufständerungen, die für den optimalen Neigungswinkel und eine sichere Befestigung sorgen. Bei Wandinstallationen ist darauf zu achten, dass die Tragfähigkeit der Wand ausreichend ist und die Module sicher befestigt werden können.

Siehe auch  Trapezbleche – Arten und Anwendung im Garten

Leistung und Größe des Balkonkraftwerks

Welche Leistung für ein Balkonkraftwerk gewählt werden sollte, richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und dem verfügbaren Platz. In der Regel kommen Module mit einer Leistung von maximal 600 Watt zum Einsatz, da dies auch die höchst-mögliche Anschlussleistung in vielen Ländern für steckerfertige Anlagen darstellt.

Größe und Anzahl der Module sollten so gewählt werden, dass sie optimal zum persönlichen Strombedarf passen. Wenn Sie nur einen geringen Teil Ihres Verbrauchs decken möchten, reicht eine kleine Anlage mit einem Modul aus. Für größere Einsparungen sollte es mindestens zwei Module sein.

Kosten und Förderung

Die Anschaffungskosten eines Balkonkraftwerks sind relativ überschaubar. Je nach Leistung und Ausstattung liegen die Preise zwischen 500 und 1.500 Euro. Viele Kommunen und Bundesländer bieten zudem finanzielle Förderungen, die einen Teil der Anschaffungskosten decken. Informieren kann man sich über regionale Programme zum Beispiel beim örtlichen Bauamt. Aber auch viele Hersteller bieten ihren Kunden diesbezüglich Hilfe an.

Abschließender Tipp: Achten Sie bei der Auswahl auf hochwertige, qualitätsgeprüfte Komponenten und kaufen Sie Ihre Anlage bei einem seriösen Anbieter. Der möglichst hohe Wirkungsgrad und eine lange Lebensdauer machen sich auf Dauer bezahlt. Der Ertrag ist höher, die Stromversorgung zuverlässiger als bei No-Name-Produkten.

Fazit

Wer eine einfache und umweltfreundliche Möglichkeit sucht, seine Stromkosten zu senken und aktiv zum Klimaschutz beitragen möchte, für den ist ein Balkonkraftwerk sehr interessant. Dies gilt insbesondere für Mieter, die keine feste Solaranlage installieren können. Wichtig sind die richtige Planung und Standortwahl, um das Potenzial der Anlage optimal ausschöpfen zu können.

Avatar-Foto

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).